© Verein zur Förderung der Kirchen- und Gospelmusik in der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Kropp 2010-2022
Gospelworkshop vom
03.-05.02.2017
“es war mehr als nur ein Workshop”
Ein Bericht unseres Vereinsvorsitzenden Michael Lautebach
Nach mehreren Jahren Abstinenz haben wir es wieder gewagt. Einen Gospelworkshop mit abschließendem Konzert. Das
ist alles leicht gewollt, aber geplant und tatsächlich durchgeführt bedeutet so ein Vorhaben ganz viel Arbeit. Zunächst
einmal müssen Kontakte zu Menschen geknüpft werden, die zur Leitung und Durchführung eines solchen Workshops in
der Lage sind. Zu klären sind daneben finanzielle und organisatorische Fragen. Nun haben wir - Gott sei Dank - in
unseren Reihen Chormitglieder, die auch außerhalb unseres Gospelchores zu Gospeltagen und ähnlichen
Veranstaltungen fahren und Gospel richtig leben. Zu ihnen gehört u. a. - wieder Gott sei Dank – Britta, ja unsere Britta
Völz. Sie verfügt über diese Leidenschaft und hatte die Idee und auch schon einen Kontakt zu Monica Bernassola
geknüpft, die sich mit der Vermittlung von professionellen Gospelsängern, die derartige Workshops durchführen,
befasst und ebenfalls Gospel lebt. Sie vermittelte uns Isaac Cates. Der Anfang war damit gemacht. Die finanziellen
Fragen konnten dank der Unterstützung des Fördervereins sehr schnell geklärt werden. Die Kirchengemeinde konnte
ebenfalls schnell ins Boot geholt werden. Sie erklärte sich ohne Zögern bereit, dieses Vorhaben finanziell zu
unterstützen. Brittas unermüdlichem Einsatz und Geschick war es darüber hinaus zu verdanken, die Kosten durch
Sponsorenhilfen weiter zu senken. Unser Dank gilt an dieser Stelle dem Hotel Wikinger Hof, dem Autohaus Thomsen,
dem Edeka Markt Jensen, dem Autodienst Premio, der Gorch-Fock Apotheke sowie der Storm-Apotheke und natürlich
dem Diakoniewerk Kropp, das uns nicht nur – wie schon seit vielen Jahren zu den wöchentlichen Proben – das Haus
Kana zur Verfügung stellte, sondern uns auch nach dem Konzert mit lecker belegten Brötchen kostengünstig verwöhnte.
Ich möchte nicht wissen, wieviel Zeit Britta für die ganze Vorbereitung, die vielen Gespräche und Schreiben verwenden
musste, ich weiß nur, dass wir ihr zu großem Dank verpflichtet sind. Ohne sie, ohne ihr Engagement wäre das alles nicht
möglich gewesen. Danke Britta Völz. Danke auch ihrem Ehemann Ingo, der ihr nicht nur den Freiraum verschafft hat
durch erhöhten Einsatz in der Kinderbetreuung, sondern der aktiv im Hintergrund immer präsent war und mitgearbeitet
hat. Sie haben unsere Gäste die Woche über zusammen mit unseren Kirchenmusikern Heike und Marius Branscheidt
begleitet und betreut, vor allen Dingen jedoch ihren Aufenthalt hier zu einem unvergesslichen Erlebnis gestaltet.
Der eigentliche Workshop begann für uns Sängerinnen und Sänger bereits am Montag zu unserer „normalen“
Chorprobe, denn nach dem Einsingen und einem kurzen Begrüßungslied für unsere „Gäste“ Isaac, Byron und Monica,
übernahmen Isaac und Byron das Kommando und übten mit uns die ersten Stücke ein. Bereits da konnten wir die
Erfahrung machen, dass auch neue Stücke bei der notwendigen Konzentration relativ schnell eingeübt werden können.
An dieser Stelle bedarf es allerdings der Erwähnung, dass unser „Director“ Marius Branscheidt bereits erhebliche
Vorarbeit geleistet hatte, uns nicht nur die Texte der einzuübenden Lieder und die Stücke selbst zur Verfügung gestellt
hatte, sondern für einige Stücke bereits alle Stimmen für uns eingesungen hatte, so dass wir in der Lage waren, ein
wenig vorzuarbeiten. Wir wollen nicht fragen, wieviel Stunden er dafür aufgewandt hatte, waren aber dafür dankbar. Ich
habe inzwischen erfahren, dass er für die Vorbereitung des Workshops einen Großteil seiner Freizeit vor Weihnachten
vor allen Dingen aber den Urlaub über den Jahreswechsel investiert hat, um es uns leichter zu machen und sich auf die
Begleitung am Klavier und Keyboard vorzubereiten, was mit Noten sicherlich leichter ausgefallen wäre, aufgrund der
fehlenden Noten jedoch einen erheblichen Arbeitsaufwand erforderte. Zudem waren er und Britta auch während der
Workshop-Woche nicht nur inhaltlich mit dem Workshop, sondern zudem mit der Betreuung der Gäste Monica, Isaac
und Byron befasst. Dass sie sich bei uns so wohl gefühlt haben, ist Ihnen zu verdanken. Der Montag tat allen gut und
beruhigte vor allem die Zweifel, wie es zu schaffen sein sollte, in dieser kurzen Zeit, ein vollständiges Konzertprogramm
einzustudieren.
Am Dienstag stellten Monica, Isaac und Byron sich dem Jugendchor in deren Probe vor. Auch hier war Isaac wieder
einmal begeistert von der Arbeit, die unser Marius bis dahin geleistet hatte und von den Gesangsqualiitäten unseres
Nachwuches. Im Anschluss an die Jugendchorprobe fand dann auch die erste Bandprobe statt. Auch unsere Band
musste sich schliesslich komplett auf neue Lieder, und auch eine andere als die gewohnte Art Musik zu machen,
einstellen.
Am Mittwoch bekamen dann die Solisten und Chormitglieder, die einfach etwas „mehr als nur in einer Probe“ an ihrer
Stimme arbeiten wollten, Gelegenheit auf ein intensives 2-stündiges Gesangscoaching.
Auch dieser Abend beinhaltete noch eine weitere Bandprobe, um mit den Musikern das anspruchsvolle
Wochenendprogramm einzustudieren.
Der Donnerstag stand dann im Zeichen des Sightseeings, wobei den drei Gästen durch die Familien Völz und
Branscheidt die Stadt Hamburg etwas näher gebracht wurde. Hierbei wurde unter anderem der „Michel“ in Form einer
Orgelführung besucht, wobei der Kirchenmusikdirektor Manuel Gera auf unglaublich eindrucksvolle Art und Weise in die
Welt der Orgeln im Michel einführte.
Der gesamte Ausflugstag zeigte wieder einmal deutlich welch spannende und liebenswerte Menschen unsere drei Gäste
waren. Es war ein rundum gelungener Tag.
Es nahte das Wochenende und mit ihm die
eigentliche Arbeit. Doch zunächst mussten in
der Aula der Schule die Podeste aufgebaut
werden. Eine größere Anzahl von Helfern traf
sich am Freitag um ca. 14.00 Uhr bei der Kirche.
Angeführt von Ulli, der krankheitsbedingt gar
nicht am Workshop teilnehmen konnte, aber
stets ein unermüdlicher Helfer ist, wurden
zunächst die Podeste aus der Kirche auf den
Anhänger geladen, zur Schule transportiert und
dort aufgebaut. Ein so eingespieltes Team - die
grundlegenden Helfer sind stets dieselben -
bewerkstelligt so etwas in ca. 1 1/2 Stunden.
Der Freitagabend war dann ab 19.00 Uhr mit
annähernd dreieinhalb Stunden Einstudieren
der Stücke für über 70 Teilnehmer gefüllt. Nicht
nur das Singen stand dabei im Vordergrund,
sondern auch der Ausdruck des Singens wurde
geübt. Wir sollten, durften unseren Gefühlen
Ausdruck verleihen, das was wir beim Singen
der Gospels empfinden auch mit unserem
Körper sprechen lassen. Monica war dabei in
allem Vorbild. Sie kennt alle Gospels, lebt und
liebt sie. Ihre ganze Haltung, ihre Bewegungen
und ihre Körpersprache ließen erkennen, dass
sie all das in einer besonderen Beziehung zu
Gott leben und sprechen lässt. Sie sagte sinngemäß, dass sie sich beim Singen für Gott öffnet und ihm Raum gibt, seine
Botschaften durch sie zu senden. Isaac brachte uns das richtige Gefühl für das Singen der Gospelsongs näher, er lebt
nicht nur Gospel, er selbst ist Gospel. Er hat diese Musik verinnerlicht, sie strömt aus ihm heraus. So benötigt er keine
Noten, ja er benötigt nicht einmal den Blick auf das Klavier. Zudem beherrscht er den Gesang durch alle Oktaven der
Bass-, Tenor-, Alt- und ja sogar Sopranstimmen. Ein Erlebnis, wie er es verstand, uns den Text mit den Noten in seiner
besonderen Art miteinander verbinden zu lassen. Natürlich waren wir dazu nicht perfekt in der Lage, ein Gespür von
dem, wo er uns hinbringen wollte, haben wir jedoch erfahren und zu kleinen Teilen umsetzen können. Byron, das stets
belebende Element, der mit seiner Bewegung vor dem Chor uns immer wieder zur neuen Konzentration führte und uns
mit seiner Stimme mitführte, dirigierte uns. Geschafft und doch erfüllt mit der tollen Musik und dem Erleben, dass etwas
entsteht, gingen wir in die Nacht, die sich kaum zum Durchschlafen eignete, weil das Erlebte und Gehörte nachging und
die Nacht füllte.
Um 10.00 Uhr am Samstagmorgen ging es weiter. Mit leicht strapazierten Stimmen wurden die Stimmbänder mit dem
Einsingen und Warmmachen auf den Tag vorbereitet. Und dann ging es weiter zunächst mit Byron, der mit uns das am
Freitagabend eingeübte wiederholte und verfeinerte, dann mit Isaac, der mit uns die weiteren Stücke einstudierte, uns
dabei immer wieder auf neue Feinheiten hinwies und Fehler ansprach. Ein „let“ wird eben nicht wie „let“ gesprochen,
sondern wie “h-let“. Tatsächlich, und so gesungen hörte es sich besser und präziser an. Nach über 6 Stunden am
Sonnabend unterbrochen von einem Buffet lauter Kostbarkeiten zu Mittag, mitgebracht von allen – offensichtlich für ein
Chor der dreifachen Personenzahl – neigte sich auch dieser Workshoptag dem Ende entgegen. Monica wollte von uns
wissen, warum wir Gospels singen. Und es gab erstaunliche Antworten. Von überhaupt gerne singen über Begeisterung
vom Sound und Rhythmus der Gospels bis hin
zu persönlichen Erfahrungen, was das Singen
dieser Lieder zu bewirken vermag, nämlich
sich Gott gegenüber zu öffnen, ihm zu
vertrauen und in der Hoffnung auf ihn, von
dem diese Lieder handeln, zu leben, bis hin zu
dem Erleben, durch das Singen dieser Lieder
von Depressionen befreit worden zu sein. So
gingen wir in der Gewissheit auseinander, Gott
an diesem Tag ein Stück näher gekommen zu
sein, ein Gefühl das mehr und mehr auch
beim Singen selbst zum Ausdruck kam. Das
„Amazing Grace“ – gesungen von Monica –
dem wir uns später mit den Worten „praise
God“ anschlossen, war ein passender und
ergreifender Abschluss dieses Workshoptages. Auch in dieser Nacht ging uns der erlebte Tag nach, zugleich stand uns
die Erwartung des kommenden Tages mit dem Konzert bevor.
Am Sonntag trafen wir uns um 10.30 Uhr im Haus Kana. Es ging - gefühlt - erstaunlich schnell, die für das Konzert
vorgesehenen Stücke nochmals durchzusingen. Um ca. 12.45 waren wir damit durch. Aufgrund der großen Anzahl von
Teilnehmern war der Aufbau von zwei weiteren Podesten noch erforderlich, vor allen aber der Abbau der Musikanlage,
Instrumente etc. im Haus Kana und die Installation der Anlage in der Aula. Und dies benötigt weit mehr Zeit als der
Aufbau der Podeste. Mit einigen Helfern war hier aber wieder einmal unser „Director“ Marius Branscheidt gefordert. Als
ich gegen 14.00 Uhr die Aula verließ, war noch nicht alles verkabelt. Ich weiß nicht, ob Marius bis zum für 15.00 Uhr
angesetzten Soundcheck mit der Band noch Zeit hatte, ein wenig zur Ruhe zu kommen und noch etwas zu essen.
Jedenfalls, als wir gegen 15.45 Uhr zur Generalprobe in der Aula eintrafen, war er bereits schon da und sogar trotz
vorangegangener Warnung ansprechbar. Das war das Zeichen: die Anlage steht und es kann losgehen.
Die Generalprobe nutzte Isaac dann noch professionell, um von ihm bei uns erkannte Textunsicherheiten zu beseitigen
und auch Byron verlangte von uns eine letzte Genauigkeit. Nach etwa 1 1/2 Stunden war die Generalprobe vorbei. Die
Nervosität stieg allmählich an, es wurde zur Beruhigung eine Kleinigkeit gegessen und getrunken, immer wieder wurden
die Texte hervorgeholt, z. T. in kleineren Gruppen noch geübt. Hin und wieder auch ein Blick in die Aula, wird es
genügend Publikum geben? Zumindest letztere Sorge verflog sehr schnell. Bereits kurz nach Öffnung der Türen war die
Aula annähernd zur Hälfte besetzt und der Zustrom wollte nicht abreißen. Byron erschien im schicken Zwirn und löste
Begeisterung aus - könnte jederzeit für Modezeitschriften Modell stehen. Um 18.30 Uhr versammelten wir uns dann alle
zu einem gemeinsamen Gebet, das Isaac sprach, wir legten mit diesem Gebet das Gelingen in Gottes Hand. Die
Nervosität ließ damit ein wenig nach.
Dann kurz vor 19.00 Uhr! Es war soweit. Aufstellung im Flur. Hier und da gab es noch eine Umarmung, ein gegenseitiges
Aufmuntern, dann ging es los. Jedenfalls zunächst für Marius, der die Zuhörer begrüßte und einige Erläuterungen dazu
gab, wie es zu diesem Konzert und vorangegangenem Workshop gekommen war. Einige Danksagungen, das Vorstellen
von Monica, Isaac und Byron und dann ging es wirklich los.
Angefangen mit dem Gospel „The Lord`s Prayer“, vor dem wohl alle ein wenig Angst hatten, aber es klappte. Das
Konzert verging wie im Flug. Wir wurden getragen von der Musik von Isaac und geleitet von Byron als Dirigent.
Zwischendurch Stücke aus unserem Repertoire und die Solos von Isaac und Byron. Getragen wurden wir aber auch von
einem großartigen Publikum. Über 450 Zuhörer gingen begeistert mit. Die gute, letztlich gelöste Stimmung des Chores
schwappte über. Es hielt die Zuhörer nicht mehr auf ihren Sitzen. Neben dem Solo von unseren Profis Byron und Isaac,
löste das „Amazing“ unserer Solistin und „Soulsängerin“ - oder „Rockröhre“ - Svea wahre Begeisterungsstürme aus. Sie
bestätigte im Konzert das, was ihr bereits Isaac voller Anerkennung in der Probe sagte: „Das ist Deine Musik“. Nicht
vergessen werden dürfen die Soloauftritte unserer Kirchenmusikerin Heike Branscheidt bei „Jesus the Light of the
World“, der Jugendchormitglieder Jenna und Andrè zum Gospel „Hold on“ sowie das gemeinsame Solo von Isaac und
Myriam zum Gospel „Can`t live without your Love“.
Emotional wurde es dann mit dem Song „Amazing Grace“, das Monica kurz vor dem Konzertende sang und dabei die
Zuhörer mitnahm, die unterstützt vom Chor, der sich in die Reihen der Zuhörer begeben hatte, das von ihr Vorgetragene
aufnahmen und in der Melodie des Gospels mit „Praise God“ antworteten. „Oh happy day“ - mit diesem Gospel endete
das Konzert, endete ein toller Workshop, eine Woche voller Freude aber auch Konzentration und Anstrengung, eine
Erfahrung, die uns noch lange nachgehen und tragen wird. Zu guter Letzt wurde unser Chor von unseren Gästen
„getauft“. Wir sollen in Zukunft nicht mehr „Kropper Gospelchor“ heißen, das sei kein Name, sondern „The almighty
Singers“. Almighty nicht etwa im Sinne allmächtig, sondern eher dass für uns vieles möglich ist, dass wir uns mit Gottes
Hilfe auch an schwierige Songs herantrauen dürfen.
Ja es war mehr als nur ein Workshop, mehr als nur eine Begegnung mit Isaac, Byron, Monica. Es entstand eine tiefe
Verbindung, eine Verbundenheit, die auch in den Gospelsongs ihren Ausdruck fand und die anhalten wird, wann immer
wir zusammenkommen und diese Lieder singen. Ja es wurde - glaube ich - von allen, die anschließend zusammensaßen
nicht nur gedacht, sondern auch artikuliert, dass es auch in Zukunft zu erneuten Begegnungen kommen soll.
Danke Monica, danke Byron, danke Isaac für die Begegnung mit Euch, für Eure Arbeit, danke Isaac für deine
großartigen Kompositionen, danke aber auch dem Chor, allen voran Marius, Heike und Britta. Zum Schluss
danke auch an die Band, super vorbereitet, wie immer, ohne die ein Konzert in dieser Klasse nicht möglich wäre.
Danke unserem Schlagzeuger Johannes Röschmann, unserem Bassisten Markus Schäfer, dem Gitarristen
Thomas Wald, sowie dem Keyboarder Marius Branscheidt :-)
Michael Lautebach
Gospelchor, Jugendchor, Kinderchöre, Posaunenchor, Kirchenchor